Geboren, zur Schule gegangen und Abitur gemacht in: Cuxhaven

Alter: 36

Wohnhaft in: Braunschweig

Hat studiert: Ja, und zwar Anglistik und Politikwissenschaft in Braunschweig und York, abgeschlossen als M.A.

Praktika: in Presseabteilungen, beim Bürgerradio und beim NDR

Tätig als: Fester freier Mitarbeiter im NDR Studio Braunschweig

 

Lieblingsessen: Fish and Chips

Lieblingsgetränk: Tee oder warmes Bier (ohne Schaum)

Lieblingsmusik: Britpop

Lieblingsfarbe: British Racing Green

Lieblingszitat: „And now for something completely different.”

Dinge, die ich auf eine Insel mitnehmen würde: Wenn es die britische Insel ist, hauptsächlich einen großen Koffer für die zahlreichen Mitbringsel

 

„Du hast ein Praktikum bei der BBC gewonnen? Und was war der erste Preis?“ Haha, britischer Humor gleich zur Begrüßung in der Nachrichtenredaktion im TV Centre in White City. Und voll mein Ding. Denn bevor ich Journalist wurde und beim NDR-Hörfunk landete, war ich Anglist und beschäftigte mich u.a. mit Shakespeare und der ersten sowie der zweiten germanischen Lautverschiebung. Und wenn ich nicht gerade nächtelang BBC- und NDR-Radionachrichten für meine Magisterarbeit komparativ analysierte, entspannte ich mich oft und gern mit britischer Comedy à la „Monty Python’s Flying Circus“. Tja, und als ich im Oktober 2006 auf oben zitierte Weise in London begrüßt wurde, da war ich plötzlich im Mutterschiff angekommen: Ich in der Nachrichtenredaktion von BBC World TV, zwei Stockwerke und schräg links über mir lag die Comedy-Redaktion, in der vermutlich schon John Cleese & Co. von einem Schild mit der herrlich nüchternen Aufschrift „Welcome to Comedy!“ begrüßt wurden.

Für BBC World TV fädelte ich per Telefon ein Live-Interview mit einem Präsidentschaftskandidaten in Ruanda ein, beim Nachrichtenmagazin „Today“ von Radio 4 organisierte ich eine Recherchereise einer Kollegin nach Berlin und Bielefeld und für den BBC World Service schrieb ich Radio-Nachrichtenbeiträge mit O-Tönen, die von einem Kollegen aus Pakistan zugeliefert wurden. Das „Handwerk“ hatte ich ja gelernt. Aber es ist aufregend da handfest zu mitzuarbeiten, wo seit Jahrzehnten die besten Nachrichten der Welt gemacht werden.

Wo es dabei etwas zum Schmunzeln gibt? Erstaunlicherweise in den zahlreichen Konferenzen, die den Redaktions-Arbeitstag strukturieren. Da wird gemeinsam gescherzt, aber es werden vor allem Themen auf höchstem Niveau diskutiert. Wer bei der BBC arbeitet, der ist belesen, Experte auf unterschiedlichen Gebieten und hat eine große Leidenschaft für den Journalismus. Diese absolute Souveränität ist einer der stärksten Eindrücke, die ich nach drei Monaten mit nach Hause gebracht habe. Und die Vielfalt, mit der die BBC Nachrichten macht: Neben den Fernseh- und Hörfunkredaktionen in der Zentrale in White City in West-London hat mich auch insbesondere Bush House beeindruckt, die Heimat des BBC World Service mitten in der Londoner City zwischen Banken und Musicaltheatern.

Was habe ich noch mit nach Hause genommen, außer jeder Menge Bücher in meiner viel zu schweren Reisetasche? Tausend neue Eindrücke, Selbstvertrauen und ein gutes Gefühl, dass Journalismus eine Menge Spaß macht. Zwölf Wochen lang konnte ich nicht nur hinter die Kulissen blicken, sondern war mittendrin. Heute bin ich zurück in Braunschweig und recherchiere wieder niedersächsische Themen. Aber das vielleicht mit einem neuen, weiteren Blickwinkel.