Drei Preisträgerinnen dürfen sich über die diesjährigen Stipendien freuen!
Eins verbindet sie alle: Sie sind nicht nur weiblich und jung. Sie wollen auch Geschichten erzählen. Geschichten, die mehr sind als ein schnell hingehuschter Facebook oder Instagram-Post. Die Preisträgerinnen der diesjährigen Stipendien der Sir Hugh Greene-Stiftung, Zsaklin Diana Macumba, Annette Kammerer und Alisa Schellenberg, möchten sorgfältig recherchieren, „bis wir Beweise für unsere Thesen haben“, erklärt Schellenberg. Das benötigt Zeit. Zeit, die sie dank der Finanzierung über die Sir Hugh Greene-Stiftung, bekommen.

Neue Geschichten erzählen

„Qualitativer Journalismus ist in erster Linie keine Meinung von irgendwem im Internet, sondern es handelt sich um Fakten und faktenbasierte Informationen“, betont die Preisträgerin des Sonderstipendiums zur Pressefreiheit in Europa, Zsaklin Diana Macumba. Sie wird die Parlamentswahlen in Ungarn im kommenden Jahr begleiten. Die 35-Jährige spricht vier Sprachen fließend, was ihr die Kommunikation mit Menschen anderer Nationen vereinfacht. „Ich bin Journalistin geworden, um neue, unbekannte Geschichten zu erzählen. Meistens leitet mich hierbei meine Neugierde an, um globale Zusammenhänge zu verstehen sowie soziale Ungerechtigkeiten aufdecken“, erklärt sie.

Unabhängig recherchieren

Annette Kammerer wird in Russland recherchieren. Sie wird sich mit dem Kohleabbau beschäftigen – Kohle, die deutschen Kraftwerken Energie geben. Und das in Zeiten, in denen Deutschland den Ausstieg aus der Kohle plant. Ein heikles, sehr interessantes Thema. Angst vor Komplikationen hat sie keine: „Ich möchte, dass wir auch dorthin schauen, wo es mühsam und schwierig ist.“ Für sie eröffnet die Sir Hugh Greene-Stiftung die Möglichkeit, „finanziell unabhängig recherchieren zu dürfen, was mit am Herzen liegt.“

Kommunikation auf allen Kanälen

Alisa Schellenberg wird sich im Rahmen des Leibniz-Stipendiums um das Thema Podcast kümmern. Ihr sind die Kommunikationskanäle wichtig. „Ich möchte, dass alle Menschen die Informationen bekommen, die ihr Leben reicher macht. Egal ob Podcast, Meldung oder Langstrecke.“ Sie ist über die Deutsche Journalistenschule auf die Stiftung aufmerksam geworden und hat ihr empfohlen, sich zu bewerben. Bei Annette Kammerer war es die Redaktionsassistentin, die ihr die Stiftung ans Herz gelegt hat. „Ich bin bereits vor ein paar Jahren bei der Recherche nach Journalismus-Stipendien auf die Sir-Greene-Stiftung aufmerksam geworden“, berichtet Zsaklin Diana Macumba. Jetzt sei es der richtige Zeitpunkt gewesen, sich mit ihrem Projekt zu bewerben.

Frauen besser vernetzen

Drei Stipendien, drei Frauen – auch dies ist ein Novum bei der Sir Hugh Greene-Stiftung. Stellt sich die Frage: Haben es Frauen im Journalismus schwerer als Männer? „Ja. Da ist noch viel zu tun“, meint Alisa Schellenberg. Zsaklin Diana Macumba unterstreicht diese Meinung: „Es ist leider immer noch so, dass viele männliche Kollegen besser vernetzt sind und etablierte Journalisten eher Jungjournalisten fördern als Jungjournalistinnen.“ Der Einstieg in den Journalismus gelinge oft nur mit Hilfe von Beziehungen zu Redakteuren und Redaktionen. So hat die Sir Hugh Greene-Stiftung an diesem Abend auch ein kleines Stückchen dazu beigetragen, junge Frauen mit Mut zu verbinden und eine neue Tür in Richtung Zukunftsperspektive zu eröffnen.